Das auf Betreiben Hessens zustande gekommene Engagement der Länder schließt nahtlos an die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Entwicklungs- und Modellphase der Plattform an und stellt ihren Weiterbetrieb sicher. „Durch die gemeinsame Anstrengung mehrerer Länder ist es uns gelungen, die Zukunft von DigiSucht zu sichern. Das Angebot hat sich bewährt und etabliert. Die Plattform bietet für suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen einen niedrigschwelligen direkten Zugang zu Beratung und Hilfe – hätte DigiSucht beendet werden müssen, wäre ein wesentliches Hilfsinstrument entfallen“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.
DigiSucht ergänzt das Angebot der 70 öffentlich geförderten hessischen Suchtberatungsstellen vor Ort um einen bundesweiten digitalen Zugang. Das professionelle und kostenfreie Beratungsangebot ist über die Webadresse suchtberatung.digitalÖffnet sich in einem neuen Fenster auf allen üblichen Endgeräten wie Smartphone, Tablet oder PC abrufbar. Eine App oder eine separate Software werden nicht benötigt.
Anliegen per Email übermitteln
DigiSucht richtet sich an suchtgefährdete und suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen – egal ob es um problematischen Alkoholkonsum, ausuferndes Glücksspiel oder Computerspiele, den Konsum von Cannabis oder andere Substanzen geht. Auch Eltern suchtgefährdeter Kinder und Jugendlicher finden hier Unterstützung. Alle Ratsuchenden können sich auf der DigiSucht-Plattform mit ihrem Anliegen in einem geschützten und anonymen Rahmen an qualifizierte Suchtberaterinnen und Suchtberater in ihrer Region wenden.
Ihre Anliegen können sie per Email übermitteln oder einen Termin für einen direkten Austausch per Videochat oder Textmessenger buchen. Die auf der Plattform vorhandenen digitalen Tools und Übungen (z.B. Konsumtagebuch, Motivationswaage) unterstützen eine gewünschte Verhaltensänderung.
Das HMSI fördert zur Umsetzung von DigiSucht in Hessen bei der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) eine Landeskoordinierungsstelle. Sie unterstützt die hessischen Suchtberatungsstellen bei der Einbindung in das Onlineangebot, sichert die Qualität der Angebote, übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit für DigiSucht in Hessen und hält den Kontakt zu den anderen Bundesländern sowie der Betreiberorganisation.
Hintergrundinfos
Die Konzeption und technische Umsetzung sowie der Modellbetrieb der trägerübergreifenden DigiSucht-Plattform wurden bis Ende 2023 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. An der Entwicklung waren insbesondere Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen für Suchtfragen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) beteiligt. Die Administration und Organisation von DigiSucht auf Landesebene erfolgt durch Landeskoordinierungsstellen, die von den zuständigen Landesministerien benannt wurden.
Verantwortlich für die Umsetzung des DigiSucht-Projekts ist seit Anbeginn die delphi Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH in Berlin. Die technische Entwicklung und Betreuung der Plattform erfolgt durch die Virtual Identity AG. Technisch baut DigiSucht auf einer Open-Source-Software des Deutschen Caritasverbands (DCV) auf, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich für themenübergreifende Onlineberatung genutzt wird und deren Entwicklung ebenfalls mit Mitteln des Bundes gefördert wurde.