Ein eigener Bücher-Podcast und bunte Mitmach-Projekte für Kinder und Erwachsene rund uns Lesen: Damit haben die Stadtbibliothek Offenbach und die Gemeindebücherei Hainburg die Jury für den Hessischen Leseförderpreis überzeugt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird unter beiden Preisträgern aufgeteilt. Den Hessischen Leseförderpreis vergeben das Land Hessen und das Hessische Literaturforum im Mousonturm e.V.
Büchereien als "Wohnzimmer der Stadt"
„Alle Kinder können zu klugen und kreativen Köpfen heranwachsen. Leseförderung trägt viel dazu bei, dass sie alle auch die Chance bekommen, ihr Potenzial zu entfalten, ganz gleich, welche Muttersprache sie sprechen, welches Einkommen ihre Eltern haben und ob sie in der Stadt wohnen oder auf dem Land“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Büchereien als ,Wohnzimmer der Stadt‘ spielen für dieses Ziel eine wichtige Rolle. Die beiden ausgezeichneten Büchereien eröffnen mit spannenden und modernen Projekten Kindern und Erwachsenen Zugang zur Welt der Bücher, Bildung und Kultur. Ich danke den Teams herzlich für ihr Engagement und gratuliere zum Hessischen Leseförderpreis.“
Land des Lesens
Literatur in Hessen
Bedeutende Schriftstellerinnen und Schriftsteller, große Verlage und wichtige literarische Institutionen wie die Frankfurter Buchmesse sind in Hessen zu Hause.
Stadtbiblitohek Offenbach überzeugt mit Bücher-Podcast
Die Stadtbibliothek Offenbach wird für ihr Projekt „Offenbach-Bücheralarm-Trophy“ ausgezeichnet und bekommt 9.000 Euro Preisgeld. Bei der Aktion haben Schülerinnen und Schüler von der siebten Klasse bis zur Oberstufe einen eigenen Podcast zu Jugendbüchern veröffentlicht. Die Bibliothek hat alles bereitgestellt – von der Lektüre bis zur technischen Ausstattung. Grundwissen und Inspiration lieferte die Podcastproduzentin Lena Stenz in einem Workshop. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten sich die Arbeit selbst in Teams auf, koordinierten die Aufgaben und produzierten so neun Folgen. Man kann sie kostenlos auf hessenlink.de/offenbachpodcastÖffnet sich in einem neuen Fenster anhören. Der Jury des Hessischen Leseförderpreises gefiel vor allem die Verbindung des aktuellen Mediums Podcast mit der Förderung der Lesebereitschaft, Teamfähigkeit, Technik- und Medienkompetenz.
Gemeidebücherei Hainburg wird für vielseitiges Konzept geehrt
Die Gemeindebücherei Hainburg erhält für ihr vielseitiges Gesamtkonzept für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein Preisgeld von 6.000 Euro. So bietet die Bücherei Projekte wie das „Bücherbingo“ an, bei der Kinder mit der Lektüre von mindestens vier Büchern Aufgaben lösen und Preise gewinnen können. Beim „Lesetheater“ üben Kinder und Jugendliche Theaterstücke ein mit Fokus auf Stimme und Mimik. Der digitale Medienbestand wurde aufgestockt und hält auch Lernspiele und Tonie-Figuren bereit. Lehrerinnen und Lehrern bietet die Gemeindebücherei über eine Leselern-Plattform kostenlosen Zugriff auf animierte Geschichten. Für Eltern, Großeltern und andere Interessierte gibt es Fortbildungen, etwa zur Bedeutung des Vorlesens. Die Jury lobte besonders die Kombination von digitalen und analogen Angeboten, die Kooperation mit der VHS Hainburg und der Waldschule Hainburg sowie die Unterstützung von Lehrkräften durch das Einkaufen von Lizenzen und Bereitstellen von Online-Materialien.
Was ist der Hessische Leseförderpreis?
Der Hessische Leseförderpreis wird jährlich an haupt- und ehrenamtlich geführte Bibliotheken und andere öffentliche gemeinnützige Einrichtungen vergeben. Gefragt sind außergewöhnliche Projekte, die über die allgemeine Bibliotheksarbeit hinausgehen und vor allem Kinder und Jugendliche in besonderer Weise in Leseaktionen einbinden.