Bis zu 50 Prozent der gesamten Stromkosten einer Stadt oder Gemeinde entfallen auf die Straßenbeleuchtung. Das liegt vor allem an alten Leuchtmitteln, die deutlich mehr Strom verbrauchen als energiesparende LEDs. „Hier schlummert noch sehr viel Potenzial: Wer die Straßenbeleuchtung modernisiert, kann mit einer entsprechenden lichttechnischen Planung bis zu 80 Prozent dieser Energiekosten einsparen und zusätzlich die CO2-Emissionen in der eigenen Kommune senken. Eine Umrüstung nützt also nicht nur dem kommunalen Haushalt, sondern auch dem Klima und der Umwelt“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir heute bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden.
Insgesamt sind in den vergangenen Jahren knapp die Hälfte der rund 714.000 Straßenleuchten in Hessen auf moderne LED-Technik umgerüstet worden. Dadurch werden bereits jetzt jährlich etwa 36.000 Tonnen CO2 eingespart. Würden auch die restlichen in Hessen vorhandenen Straßenleuchten auf vergleichbarer Basis auf LED-Technik umgerüstet werden, könnten weitere 43.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Kommunen werden dabei vom Bund und vom Land Hessen finanziell unterstützt. „Am Geld dürfen Klimaschutz und Energiewende vor Ort nicht scheitern. Finanzschwächere Kommunen erhalten daher höhere Fördersätze, genauso ist es mit den hessischen Klimakommunen“, sagte Al-Wazir. Er appellierte an alle hessischen Kommunen, die ihre Straßenbeleuchtung noch nicht modernisiert haben, dies nachzuholen und die Förderung in Anspruch zu nehmen.
Knapp die Hälfte der kommunalen Straßenbeleuchtung umgerüstet
Die LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) und die HessenEnergie beraten Kommunen, die eine Umrüstung ihrer Straßenbeleuchtung planen und eine Förderung beantragen wollen: „Kommunen erhalten für die Umstellung auf LED-Technik vom Bund einen Zuschuss zwischen 25 und 40 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Zuschuss des Landes Hessen beträgt in der Regel weitere 15 Prozent. Das führt dazu, dass viele Kommunen weniger als die Hälfte der Umstellungskosten selbst tragen müssen und dennoch zu 100 Prozent von den Einsparungen profitieren“, so Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen.
Daher lohnt sich für eine Stadt auch bei einem niedrigeren Fördersatz die Umrüstung auf LED bereits nach wenigen Jahren. So kann eine Kommune mit 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits nach vier Jahren jährlich mehr als 600.000 Euro sparen. Bei Städten und Gemeinden, die von den höheren Fördersätzen profitieren, kann dies schon nach knapp drei Jahren der Fall sein. Kleinere Gemeinden mit rund 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern können immerhin noch mehr als 200.000 Euro jährlich durch die Modernisierung ihrer Straßenbeleuchtung sparen. „Das ist für den kommunalen Haushalt nicht nur eine enorme Entlastung, sondern bares Geld, das vor Ort investiert werden kann: etwa in neue Spielplätze, Vereinsheime, Sportplätze oder in die Schuldentilgung“, sagte der Wirtschaftsminister.
LED-Leuchten reduzieren Lichtverschmutzung
Neben gesparten Stromkosten reduziert die hohe Lebensdauer von LED-Leuchten auch die Wartungs- und Lagerhaltungskosten. „Hinzu kommen Vorteile wie weniger Lichtverschmutzung, kaum Abstrahlung in Vorgärten und auf Fenster, ein homogeneres Lichtbild und eine hohe Akzeptanz der LED-Technik in der Bevölkerung“, so McGovern. Minister Al-Wazir ergänzte: