Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt 14.000 Euro an den Verein Klang Keller e.V., 12.430 Euro an den Hessischen Sportakrobatik Verband, 5.246 Euro an das KulturNetz Kassel e.V., 5.065 Euro an die Initiative für Soziokultur und Jugend e.V. sowie 5.010 Euro an den Verein Rasselbande e.V. auf den Weg gebracht.
„Es wird zunehmend schwerer, Mitglieder langfristig für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Daher wollen wir als Hessische Landesregierung die Ehrenamtlichen unterstützen, um die Arbeit zu erleichtern“, sagte Ministerin Sinemus. „Durch den digitalen Wandel kann vielfach Zeit gespart, effizienter gearbeitet und damit das Ehrenamt hoffentlich ein stückweit attraktiver gemacht werden. Und in der Corona-Pandemie hat er vielen ermöglicht, die Vereinsarbeit zumindest teilweise aufrecht zu erhalten.“
Der Verein Klang Keller will seine Homepage funktional erweitern, unter anderem um einen webgebundenen Mitgliederbereich. Zudem sollen eine Schnittstelle zur Vereinsverwaltungssoftware sowie für eine Newsletter-Funktion geschaffen werden. Der Hessische Sportakrobatik Verband plant ebenfalls die Anpassung von Schnittstellen an die Verbandsapp. Ferner sollen die Verwaltungsabläufe in eine cloudbasierte Mitglieder- und Vereinsverwaltung überführt werden.
In eine Erneuerung der IT-Infrastruktur sowie ein zeitgemäßes Mitgliederprogramm will das KulturNetz Kassel investieren, während die Initiative für Soziokultur und Jugend das Geld in die Online-Zusammenarbeit der Mitglieder, die Digitalisierung der Mitgliederversammlungen und den Transfer der Vereins- und Mitgliederverwaltung in die Cloud investieren will. Der Verein Rasselbande will eine Verwaltungssoftware und passende Hardware anschaffen, um Verwaltungs- und Vorstandsarbeit sicherer und effizienter zu gestalten. Vereinsdaten sollen künftig ausschließlich digital verarbeitet und gespeichert werden.
Im vergangenen Jahr wurde etwa eine Million an Förderung ausgeschüttet
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 160 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 450 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt steht ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.