"70 Jahre ausgezeichneter hessischer Wein und Sekt sind ein Grund zu feiern", freute sich heute Landwirtschaftsministerin Hinz bei der Eröffnung des Festaktes der Hessischen Landeswein- und Sektprämierung, der erstmals in der Brentanoscheune in Oestrich-Winkel stattfand. "Ich gratuliere allen teilnehmenden Winzerinnen und Winzern zu ihren Erfolgen. Sie haben stets ihre besten Weine und Sekte ins Rennen geschickt und sich damit auch dem unmittelbaren Vergleich mit den Kolleginnen und Kollegen gestellt. Das erfordert Mut und motiviert zugleich zu weiteren Anstrengungen. Die Medaillen bieten Weinliebhaberinnen und Weinliebhabern wichtige Hilfen für die Kaufentscheidungen. Nicht nur die Gold-, auch die erreichten Silber- und Bronzemedaillen stehen für besonders hochwertige Produkte", verdeutlichte Ministerin Hinz.
Hohes Qualitätsniveau der hessischen Weine und Sekte
Ziel der 1953 erstmals durchgeführten Hessischen Landeswein- und Sektprämierung war und ist, das hohe Qualitätsniveau der hessischen Weine und Sekte durch die im Rahmen einer neutralen Verkostung verliehenen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen zu dokumentieren. Landwirtschaftsministerin Hinz betonte, wie wichtig ihr der Weinbau in Hessen ist: "Mein politisches Ziel ist, die regionale Produktion zu stärken und die familiengeführten Weinbaubetriebe fit für die Zukunft zu machen. Das garantiert Vielfalt in der Bewirtschaftung der Weinberge, und es garantiert eine große Vielfalt der Stile, denn jeder Betrieb hat seine eigene Philosophie. Dazu kommt das Terroir, d.h. das Zusammenspiel von Rebe, Kleinklima und Boden. Hier steht dem hessischen Weinbau eine breite Palette zur Verfügung, denn unsere Böden reichen von flachgründigen Verwitterungsböden bis zu fetten Lößböden – was sich dann auch in den Weinen sehr deutlich zeigt. Ich freue mich, dass immer mehr Betriebe die Vorteile des ökologischen Weinbaus erkennen und dass im Rheingau rund 25 Prozent der Rebflächen ökologisch bewirtschaftet werden."
Große Herausforderungen für den Weinbau
"Der Klimawandel und zunehmend ungleichmäßig verteilte Niederschläge, erhöhte Spätfrostgefahr, extreme Hitze und Dürre stellen auch den Weinbau vor große Herausforderungen. Es gilt, das Thema Bewässerung stärker in den Fokus zu nehmen. Die Landesregierung arbeitet intensiv daran, eine tragfähige Lösung zu entwickeln, die die Interessen der Trinkwasserversorgung und der Landwirtschaft gleichermaßen beachtet. Hier werden wir die Betriebe auch in Zukunft tatkräftig unterstützen", erklärte die Ministerin. "Trotz der vom Bund angekündigten Kürzungen der Fördermittel für die Landwirtschaft werden wir auch weiterhin Mittel für die Pheromon- und Steillagenförderung zur Verfügung stellen. Durch die Pheromonanwendung werden Insektizide überflüssig und Schadinsekten gezielt so verwirrt, dass es zu keiner Vermehrung mehr kommen kann. Die Steillagen prägen die Weinkulturlandschaften und haben eine enorme ökologische Bedeutung. Wir unterstützen die Betriebe bei der mühsamen Bewirtschaftung."
Besonders hob sie die Beratung durch das Dezernat Weinbau des Regierungspräsidiums Darmstadt in Eltville sowie die vielfältigen Aktivitäten der Hochschule Geisenheim University als Weinuniversität mit weltweitem Renommee hervor.
Ergebnisse
Für die Prämierung sind alle in den Anbaugebieten zulässigen Rebsorten zugelassen. An der Hessischen Landeswein- und Sektprämierung 2023 haben 75 Betriebe 835 Weine und 45 Sekte zur Prämierung angestellt. Davon erreichten 264 Weine und 22 Sekte eine Gold-, 425 Weine und 19 Sekte eine Silber- und 90 Weine und 1 Sekt eine Bronzemedaille; 56 Weine konnten nicht ausgezeichnet werden. Es liegt auf der Hand, dass bevorzugt Weine und Sekte mit guten Chancen auf Prämierungserfolge angestellt werden, womit sich der hohe Anteil der vergebenen Medaillen erklärt. Erneut konnten rund 30 Prozent der im Vorjahr zur amtlichen Weinprüfung angestellten Weine und Sekte eine Medaille erreichen.