Glasfaser ist die Technologie der Zukunft, an der kein Weg vorbeiführt. Als eine der Maßnahmen des Sofort-Programms „11+1 für Hessen“ unterstreicht die Hessische Landesregierung die Bedeutung von Highspeed-Internet für alle. Deshalb stellt Hessen allein aus der aktuellen Förderrunde des Bundesprogramms „Gigabitförderung 2.0“ knapp 51 Millionen Euro für den Ausbau im Landkreis Fulda zur Verfügung. Bereits Anfang 2023 hatte der Landkreis eine Landesförderung von bis zu 39 Millionen Euro für die Realisierung von knapp 17.000 Anschlüssen erhalten. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute den Förderbescheid des Landes aus dem Programm „Gigabitförderung 2.0“ an Landrat Bernd Woide überreicht. Dabei informierte sie sich zudem bei der Proemion GmbH, die bereits durch den Anschluss ans schnelle Netz profitiert.
„Digitale, internetbasierte Anwendungen benötigen Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit, da führt künftig kein Weg an Glasfaser vorbei. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, um Hessens Wirtschaft zukunftssicher aufzustellen. Die Hessische Landesregierung hat daher den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes ganz oben auf der Agenda. Zum einen unterstützen wir mit Förderungen in Gebieten, die nicht wirtschaftlich zu erschließen sind. Zum anderen haben wir durch die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren oder die Einführung eines Breitbandportals zur digitalen Antragsstellung von Baumaßnahmen an mehreren Stellschrauben zur Beschleunigung und Vereinfachung des Ausbaus gedreht“, sagte Hessens Digitalministerin Sinemus bei der Übergabe.
Flächendeckende Glasfaseranschlüsse bis 2030
Mit der Förderung sollen mehr als 12.000 Haushalte und 2.000 Gewerbeadressen sowie sozioökonomische Einrichtungen wie ein Bahnhof im Landkreis Fulda bis Ende 2027 Glasfaseranschlüsse bekommen. Der Landkreis hat daher nun eine Förderzusage von rund 114 Millionen Euro von Bund und Land erhalten, um besonders unterversorgte Adressen, die von den Telekommunikationsunternehmen als nicht wirtschaftlich auszubauen eingestuft wurden, ans schnelle Internet bis direkt in die Gebäude anzuschließen. „Wir haben das Ziel, bis 2030 flächendeckend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung zu stellen. Nur so können wir adäquat künftigen technologischen Weiterentwicklungen begegnen“, sagte die Ministerin. „Da ein Ausbau nicht immer unter marktwirtschaftlichen Aspekten möglich ist, unterstützen wir als Land, wo es notwendig ist.“
Die Förderung stammt aus dem Bundesprogramm „Gigabitförderung 2.0“, von dem zahlreiche hessische Landkreise und Gemeinden profitieren. Der Bund steuert dafür über 300 Millionen Euro bei. Die Hessische Landesregierung kofinanziert den Ausbau mit mehr als 245 Millionen Euro. Der Landkreis Fulda erhält davon mehr als 63 Millionen Euro vom Bund sowie knapp 51 Millionen Euro vom Land. Der Landkreis trägt rund 12,7 Millionen Euro als Eigenanteil.
Glasfaserpaket für Hessen
„Am Unternehmensstandort von Proemion können wir sehen, wie wichtig schnelles Internet im Bereich der Machine-to-Machine-Kommunikation ist, um den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräten mit einer Zentralstelle auszutauschen. Die Addition von Datenpaketen und der ständige Austausch der Informationen lässt den Bandbreitenbedarf steigen. Um moderne Unternehmens-Prozesse beispielsweise im Logistik- oder Automotivebereich umzusetzen, braucht es auch in der Anbindung nach Außen superschnelles Internet mit kurzen Latenzzeiten. Ich danke dem Land Hessen – aber auch dem Bund – für die großzügigen Fördermittel zum glasfaserbasierten Gigabit-Ausbau im Landkreis Fulda. Ohne diese Unterstützung wäre der Ausbau in diesem Ausmaß gar nicht möglich“, erklärt Fuldas Landrat Bernd Woide.
Nach den aktuellsten Zahlen des Gigabit-Grundbuchs des Bundes (Stand Mitte 2023) liegt Hessen bei der Versorgung mit Bandbreiten von 200 Mbit/s auf Platz 4 und bei 400 Mbit/s auf Platz 5 unter den deutschen Flächenländern. Auch bei der Gigabitversorgung hat Hessen seine Top-5-Platzierung gefestigt, so dass mehr als 2,1 Millionen hessische Haushalte mit 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen können. Der Anteil der direkt bis ins Haus mit Glasfaser versorgten Gebäude wurde im Vergleich zum Versorgungsstand Ende 2022 um rund 30 Prozent auf gut 21 Prozent gesteigert. „Unser 2022 mit zahlreichen Telekommunikationsunternehmen sowie Verbänden geschlossener Glasfaserpakt für Hessen trägt demnach Früchte. Wir sind auf Kurs hinsichtlich unseres Ziels einer flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030“, freute sich Digitalministerin Sinemus.